Wutentbrannt bewegte sich der Russe mit seinem zweiten Vorsitzenden Nikolas Weinhart Richtung Kabine. Auch wenn die Krefelder an der Hafenstraße eine starke Moral bewiesen haben, war die Laune des Investors alles andere als positiv. Auch die Spieler gaben zunächst keine Interviews und eilten durch die Katakomben zu den Umkleideräumen. Danach ertönten laute Schreie durch die Flure, die sogar bis durch die Glastüren schallten. Ponomarev ließ seiner Wut wohl freien Lauf. Damit spielt er nicht nur auf den doch recht glücklichen Spielausgang nach einer ausbaufähigen Leistung an, sondern auch auf die schwachen letzten Spiele.
Auch Trainer Michael Wiesinger konnte über weite Strecken des Spiels nicht zufrieden sein mit der Leistung seiner Mannschaft, die er im Vergleich zum enttäuschenden 1:1 gegen Verl vom vergangenen Samstag auf gleich fünf Positionen veränderte. Johannes Dörfler und Dennis Chessa sollten die zuletzt schwächelnden Außenpositionen verstärken. Auch die Zentrale wurde mit Kai Schwertfeger, Patrick Ellguth und Connor Krempicki neuformiert.
Vor allem in der ersten Halbzeit deutete sich zunächst das gleiche Bild an wie gegen Verl. Der KFC war hinten zu anfällig, vorne zu harmlos und zudem extrem anfällig für Fouls. Wiesinger haderte deshalb mehrfach mit Schiedsrichter Benjamin Bläser und musste danach zusehen, wie sein Team durch zwei Sonntagsschüsse mit 0:2 in Rückstand geriet. „RWE hat für mich gerade offensiv mit das Beste in der Liga. Es war nicht leicht. Wir mussten enormes Risiko gehen“, analysierte der ehemalige Bundesligaspieler.
„Trotzdem haben wir nie aufgesteckt, weiter an uns geglaubt und den Fight angenommen. Wir haben uns das Glück über 90 Minuten hart erarbeitet und uns am Ende belohnt“, sagte Wiesinger, der zwar nicht wirklich zufrieden schien, am Ende aber durch die späten Tore von Maximilian Beister und Johannes Dörfler mit dem glücklichen Zähler wohl mehr als gut leben kann. Dennoch zeigt der erneute Ausraster von Mikhail Ponomarev, dass die Unruhe beim KFC noch lange nicht verflogen ist.